Bericht Main-Echo 23.9.2008
Einweihung: Dettinger Schützenverein Diana feiert neue Schießanlage mit Jazz, Böllerschüssen und vielen Gästen Karlstein-Dettingen "Fast genau zwei Jahre nach dem Spatenstich geht ein großer Traum der Diana-Schützen in Erfüllung", sagte Reiner Lorenz, 1. Schützenmeister des Dettinger Schützenvereins Diana, am Sonntagnachmittag zur Einweihung der neuen Schießanlage im Rahmen eines "Tags der offenen Tür".
Das Wetter strahlte genauso wie die vielen Gäste, für die unter freiem Himmel noch zusätzliche Bänke herbeigeschafft werden mussten. Rieselten morgens beim Frühschoppen mit der "Original-Jazzband" noch einige Tropfen vom Himmel, so blieb es danach erstmal trocken. "Großer Bahnhof" herrschte auch in Sachen Ehrengäste, die Liste der Grußwortredner war lang, trotzdem konnte der offizielle Teil in einer Stunde durchgezogen werden. Noch Restarbeiten im Keller
"Die moderne Schießanlage, die neuen Clubräume und der Sanitärbereich sind fertig gestellt und uneingeschränkt nutzbar", freute sich Reiner Lorenz. "Die noch fehlenden Restarbeiten im Kellerbereich wollen wir im nächsten Jahr angehen." Sein Dank galt nicht nur den Firmen, die fach- und termingerecht gearbeitet haben, sondern auch den Vereinsmitgliedern, die mit großem Engagement rund 7800 Stunden Eigenleistung in das Projekt gesteckt haben. Eine Besonderheit erwähnte der Schützenmeister auch: Ein Eichenparkett aus einer Schulturnhalle konnte aus einem Container gerettet, entnagelt und als Schwing-Sportboden in Dettingen neu verlegt werden. "Mich verbindet mit den Schützen nicht nur, dass ich ins Schwarze treffen möchte - demnächst", gab Landtagsabgeordneter und stellvertretender Landrat Peter Winter schmunzelnd preis, sondern auch, dass er Mitglied im Waldaschaffer Schützenverein ist. Er wünschte "viele sportliche Erfolge in den neuen Räumen und immer gut Schuss". Bürgermeister Winfried Bruder bemerkte, dass der Neubau "die Aufbruchstimmung des Vereins und den Mut, in die Zukunft zu investieren" zeige. An Lorenz überreichte er einen Scheck. Günter Rohde, Vorsitzender der Arge, der Arbeitsgemeinschaft der Dettinger Ortsvereine, hob hervor, dass die Diana nun die modernste elektronische Schießanlage im Schützengau besitze, zwölf mit Computertechnik ausgerüstete Schießstände. Rohde lobte die Mitglieder des Schützenvereins dafür, dass diese bei der Wiederbelebung der Dettinger Kerb von Anfang an in vorderer Front dabei waren.
Der Vorsitzende der Großwelzheimer Ortsvereine (AdO) Herbert Leipe, dessen Sohn Kevin seit drei Jahren bei den Schützen dabei ist, bezeichnete die Jugendarbeit der Diana als vorbildlich. Der 1. Gauschützenmeister des Gau Main-Spessart, Reinhold Köppel, erinnerte sich an seine Jugend. Der junge Mann aus Kahl entschied sich für die Diana, denn "die Dettinger Schützen waren ein bisschen besser". Außerdem erhielt er ein Moped, auf dem er mit der Schießtasche auf dem Rücken den Weg zurücklegen konnte. Glückwünsche und Präsente überreichte er von den Schützenbrüdern und -schwestern aus Alzenau, Hösbach, Niedersteinbach, Westerngrund und Kahl. Jürgen Vongries vom Patenverein Tell Kleinostheim bezeichnete die neue Sportanlage als "ein Schmuckkästchen". Er überreichte eine handgeschnitzte Diana-Figur, für die Reiner Lorenz versprach, einen Ehrenplatz auszusuchen. Der stellvertretende Präsident des Arbeitskreises Nordbayerischer Böllerschützen, Hubert Bauer, übermittelte die Glückwünsche des ganzen Präsidiums und hatte als Präsent für eventuell kahle Wände der neuen Räumlichkeiten eine große Uhr mit Schützenmotiv dabei. Seinen Dank für "die gute Zusammenarbeit" drückte außerdem Karl-Heinz Reising von der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau aus. Ökumenische Einweihung
Diakon Norbert Emge nahm eine ökumenische Einweihung der Anlage vor, da der evangelische Pfarrer Klaus Dotzer aus Zeitgründen nur kurz gratulieren konnte und "immer guten Blick aufs gute Ziel" gewünscht hatte. Dass Sport auch in der Bibel vorkommt, bewies Emge mit einem Zitat aus dem 1. Korintherbrief. In seinen Seligpreisungen hieß es unter anderem: "Selig, die verlieren können, ohne den Kopf zu verlieren".
Nachdem der Diakon die neue Schießanlage gesegnet hatte, gab eine Böllerschützen-Abordnung des Gaues Main-Spessart ihrer Freude lautstarken Ausdruck. Anschließend konnten sich Interessierte durch die neuen Räume führen lassen.